Jedes Fass ist einzigartig. So pathetisch dies auch klingen mag, so schwer lässt es sich erklären – entsteht doch jeder Whisky aus denselben Rohstoffen. Es ist schon faszinierend, wie aus Wasser, Malz und Hefe selbst der New Make – der noch ungereifte, aber bereits fertigdestillierte Whisky einer Brennerei unterschiedliche Geschmacksprofile entwickeln kann. Dabei erfährt er seine größte Veränderung während der langen Jahre im Fass, abgeschieden in dunklen Lagerhäusern in oftmals weit abgelegenen Tälern. Man stelle sich vor, wie ein Fass einmal auf seinen Platz gerollt, hier 10, 20 oder sogar 30 Jahre wartet, bis es wieder hervorgeholt wird.

Eine schottische Brennerei warb lange mit dem Motto „Every Year Counts“. So wahr dieser Ausspruch auch sein mag, so sehr das auch stimmt,  ist es doch nur ein Teil der Wahrheit. Es kommt mindestens ebenso entscheidend darauf an, welche Fässer zur Lagerung ausgewählt werden. Scotch wurde und wird hauptsächlich in ehemaligen Bourbonfässern gelagert, doch bieten andere Fassarten ebenfalls interessante Möglichkeiten. Wir arbeiten mit den besten lokalen Küffereien zusammen, um die besten Fässer aus amerikanischer und europäischer Eiche nutzen zu können. Dabei verwenden wir gern Weinfässer unterschiedlichster Vorbelegung, da sie dem Whisky eine einzigartige Fruchtigkeit hinzufügen.

Da Weinfässer dem Whisky einen intensiven Geschmack verleihen, sollte die Lagerung nicht zu lange andauern, um den charakteristischen Geschmack der Brennerei nicht vollständig zu überlagern. Unser spezielles Konzept sieht daher eine Kombination aus Vorreifung über viele Jahre in Bourbonfässern vor, gefolgt von einem Finish (mehrmonatige Lagerung in einem Zweitfass), um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Neben der Auswahl der Fässer anhand ihrer Vorbelegung, ist die Größe des Fasses gleichermaßen entscheidend für seinen Einfluss auf den Geschmack. Dabei geben kleinere Fässer, aufgrund ihrer größeren Oberfläche, mehr Aroma an den späteren Whisky ab. Wir wählen daher gern Barrels, Octaves und Tubes für die verschiedenen Reifungen aus.

Zu guter Letzt haben wir begonnen mit den unterschiedlichen Möglichkeiten des Ausbrennens der Fässer zu arbeiten. Dabei kann durch aufwendiges Charring die Oberfläche des Holzes wieder reaktiviert werden, wodurch es neben den Aromen der vorherigen Belegung auch wertvolle Noten des Eichenholzes an den Whisky abgibt.