Noch gut erinnere ich mich an meinen ersten Besuch in einer schottischen Brennerei und die Faszination beim Betreten des Warehouse. Jede Ecke roch anders und jedes Fass hatte seinen eigenen Geschmack.

Jahre später verschlug mich das Schicksal nach Schottland und gab mir die Chance, bei einer der Koryphäen unter den unabhängigen Abfüllern in die Lehre gehen zu dürfen. Ich lernte, auf welche Rohstoffe es ankam, worauf bei der Produktion zu achten war und erfuhr am eigenen Leib, wie schweißtreibend die Arbeit für die Männer im Stillhouse sein kann. Der Geschmack des New Make verrät schon früh, ob sich später aus ihm ein herausragender Whisky entwickeln kann.

Hier lernte ich auch, welche Fässer zu wählen sind. Mancher sagt, 70% des späteren Geschmacks werden erst durch die Fassreifung entschieden. Viele Stunden befüllte und verrollte ich Fässer und erkannte mit der Zeit, worauf es ankam.

Wieder zurück in der Heimat, vermisste ich die großartige Vielfalt von Single Cask Abfüllungen in Fassstärke, welche ich zuvor kennengelernt hatte. Die Standards mancher Brennereien erscheinen einem geradezu enttäuschend, wenn man Sie auch anders kennt.

Obwohl viel Zeit vergangen ist, blieb die Freundschaft zu den Leuten vor Ort und die Sehnsucht nach der geschmacklichen Vielfalt, wie ich sie damals in den Lagerhäusern kennenlernte. Fortan wurde ich gern zu Rate gezogen, wenn irgendjemand in meinem Umfeld einen „feinen Tropfen“ trinken wollte.

Mit der Zeit reifte so die Idee in mir, alte Kontakte zu nutzen, um selbst manche dieser großartigen Fässer für mich und gute Freunde abfüllen zu können. So begann die Geschichte von Douglas Thomson und sie folgt dem Motto „What´s for you won´t go by you“…